EM-Tagebuch #3: Strafwürfe, Billard & Schnick-Schnack-Schnuck

Guten Tag allerseits!
Heute berichte ich, Anna O., von unserem zweiten Spieltag hier in Dordrecht. Wie üblich,  startete der Tag mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Man könnte meinen 8.30
Uhr wäre dafür eine humane Zeit und die Stimmung dementsprechend ausgeglichen, doch fragt da mal lieber nicht Johanna Treffts! Ihre Laune war heute Morgen nämlich leider nicht nur wegen der frühen Uhrzeit ziemlich mies, nein, sie musste auch noch auf Socken in den Frühstückssaal. Denn ihre Schuhe hatte sie am Vorabend im falschen Zimmer stehen lassen und naja, was soll man sagen… EURO! Fürs Vergessen. Die Mannschaftskasse freut sich!
Nach dem Frühstück ging es recht zügig ab zum Training. Diesmal allerdings nicht bei Oranje Wit, sondern im Sportboulevard, wo auch die Turnierspiele stattfinden. Bei der üblichen
Strafwurfchallenge, die am Ende von jedem Training auf uns wartet, gab es diesmal sogar
jubelndes Publikum. Ein paar Schulklassen hatten sich auf die Tribüne gesellt und zugeschaut.
Auch mal ein netter Schulausflug. (Randinformation: Henning hat diesmal verloren)
Nach dem Training gings ab unter die Dusche und anschließend zur Besprechung mit
Videoanalyse in einen Konferenzraum hier im Sportboulevard. Nachdem wir alle gut eingestimmt
waren auf das bevorstehende Spiel gegen die Türken gab es dann Lunch. Anstelle der
Sandwiches von Subway, die wir die letzten Tage zum Stillen des Mittagshungers bekommen
hatten, wurden die Stullen heute allerdings selbst geschmiert.

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Satt machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Hotel, wagemutig und tollkühn wie wir sind,
quer über die Schnellstraße. Von den grantigen Verkehrslotsen, die uns sonst immer ermahnten den Umweg über Brücke und Fußgängerampeln zu gehen, war heute glücklicherweise keine Spur. Im Hotel dann ging die Ruhezeit wieder schnell um. Sachen packen fürs Spiel, ein bisschen Ausruhen, eine kleine Runde Billard… und schon gehts auch wieder zurück in die Halle. Ich finde, die Tage hier gehen wirklich immer erstaunlich schnell um, denn die Tagespläne, die Mastermanager Jochen täglich voller Sorgfalt für uns erstellt, sind immer gut ausgefüllt.
In der Halle erwartete uns dann erst einmal ein kleiner Videodreh. Von allen Teammitgliedern
wurde eine kurze Aufnahmen gemacht, hinstellen, zur Kamera drehen, Arme vor der Brust
verschränken und den Killerblick auspacken. Wie ihr seht, wir sind schon richtig fame hier, so mit Fotoshooting und Video und trallala 😀 Nachdem dieser Punkt der Agenda erfolgreich hinter uns gebracht war, rückte das Spiel gegen die Türken immer näher.

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Nach einer letzten Besprechung in der Jungskabine gings ans Aufwärmen (was hier auch immer
bitter nötig ist, denn es ist wirklich nicht besonders warm in der Halle) und ab in die Ecken zum
Einlaufen. Leider waren nicht so viele Zuschauer da wie am Vortag, doch wir hoffen natürlich, dass daheim an den Bildschirmen und im Pub alle unsere Spiele fleißig mitverfolgen 🙂
Zum Spiel gibt es nicht allzu viel zu sagen, wir haben den Sieg geholt, wie es von uns als Favorit
auch erwartet wurde, haben gut angefangen, aber dann zu inkonsequent weitergemacht und noch reichlich Luft nach oben gelassen für die kommenden Spiele.

Aber Sieg ist Sieg, also abhaken, auslaufen, dehnen, Quark essen, Schnick-Schnack-Schnuck spielen und ab unter die Dusche (für die, die es nicht wissen: bevor man duschen darf, muss man eine Runde Schnick-Schnack-Schnuck gegen ein anderes Teammitglied gewinnen, bei Vergessen dieser Regel oder
dreimaligem Verlieren in Folge klingelt mal wieder die Kasse und es gibt einen Strafeuro).
Frischgeduscht machten wir uns dann auf den Heimweg ins Hotel Bastion. Ausnahmsweise mal
mit etwas leichteren Taschen als auf dem Hinweg, denn heute durften wir endlich zum ersten Mal den Wäschesack vollmachen und bekommen morgen hoffentlich frisch gewaschene Trikots,
Hosen, Röcke und pipapo zurück.

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Der letzte offizielle Teil des Tages, das Abendessen, ließ nicht lang auf sich warten. Zeit für ein
bisschen Billard war aber natürlich. Es ging wieder in das gleiche Restaurant wie am Vortag, auf
der Karte heute für uns stand Carpaccio zur Vorspeise und ein halbes Hähnchen mit Pommes und Salat zum Hauptgang. Guten Appetit 🙂
Wieder im Hotel angelangt wurde dann noch gemütlich eine Runde Karten gespielt und in kleinen Grüppchen Korfballspiele angeschaut, bis dann alle nach und nach auf ihre Zimmer verschwanden und ins Bettchen gingen um sich eine gute Mütze voll Schlaf zu holen, denn morgen erwartet uns das nächste Spiel: Russland. Wir haben Bock und hoffen auf Unterstützung aus der Heimat!
Herzlichste Grüße

Anna