WM-Tagebuch | #4 Domi berichtet vom letzten Gruppenspieltag

Liebes Tagebuch,

heute darf ich dir von unserem Tag in Belgien berichten. Der Bericht kommt etwas spĂ€ter, da ich gestern einfach nicht mehr geradeaus denken konnte 😀 Nein, es war kein Bier im Spiel! Es war der Tag, auf den wir in den letzten Monaten hingearbeitet haben. Mal wieder entscheidet ein Spiel darĂŒber, ob man den Rest des Turniers gegen die besten 8 des Turniers spielt oder um die Platzierungen 9-16 kĂ€mpft. Das Ziel war klar- unbedingt gegen die Tschechen gewinnen. Bei der letzten EM in Portugal und bei den World Games in Kolumbien waren wir sehr enttĂ€uscht von unseren Ergebnissen. Die wichtigsten Spiele verloren wir jeweils knapp. Noch ein drittes Mal wollten wir das nicht erleben. Unser Spiel und unsere Mannschaft haben sich im letzten Jahr gut entwickelt, daher hatten wir viele GrĂŒnde positiv in das Spiel zu gehen- Aber spĂ€ter mehr zum Spiel.

Der Tag begann wie immer mit einem gemeinsamen FrĂŒhstĂŒck. Diesmal gab es aber eine Besonderheit. Die teilweise noch verschlafenen Gestalten wurden beim eintrudeln in den FrĂŒhstĂŒcksaal direkt neben Trainer Ruben Boode gebeten. Dieser legte den Arm um die Spieler und sprach die folgenden Worte „Do you know
 we will beat Czech tonight!“ Direkt wurde uns das Ziel fĂŒr den Abend eingeimpft. „Of Course“, „yes“, „yes i know“
 Alle Spieler stimmten Rubens morgendlichen Worten zu. Die Worte hörten wir an diesem Tag noch einige Male 


Danach ging es ab zum Training. Diesmal in eine neue Halle. Nach mehrmaligem Verfahren dank der genialen belgischen StraßenfĂŒhrung kamen wir an der Halle an. Diese war ungefĂ€hr drei Mal so groß wie unser geliebtes Kleefeld. Die zuvor trainierenden Belgier schossen sich schon mal auf ihre 62 Körbe gegen Brasilien ein (neuer Rekord in einem internationalen Spiel). Hong Kong spielte 4 gegen 4. Kann man so machen, ist aber ziemlich anstrengend. Wir trainierten neben den Tschechen. Ein paar Wurfspiele, gute Laune, Fokus auf eine hohe Trefferquote waren die Vorgaben fĂŒr unser Training. Die gern gesehenen Spielchen mit falschen Aufstellungen zeigen und in Kombination spielen, die es am Abend nicht gibt, ließen wir sein. Am Ende des Trainings gab es mal wieder das Strafwurfwerfen. DĂŒring.. erster Wurf daneben
 DĂŒring zweiter Wurf
 daneben
 DĂŒring dritter Wurf Airball
“LĂ€uft bei mir“ dachte ich. Damit stand der glorreiche Verlierer des Spiels fest. Dann habe ich noch die Schuhe in der Halle vergessen (jeweils 1 Euro) und eine heilige Aufzugregel verletzt. Zack 4 Euro in der Mannschaftskasse. Der Tag startete also nicht so gut fĂŒr mich. Im Anschluss ging es zurĂŒck ins Hotel- Team Meeting und Lunch mit Take Away Pasta. Der Gegner wurde analysiert und das Team auf die Tschechen eingestellt. Bis zu Abfahrt wurde auf den Zimmern relaxt.

Dann ging es in die Halle. Im Auto wurde sich auf die Partie eingestimmt. In der Halle angekommen trafen wir auf die zahlreich angereisten Supporter. Nach vielen Umarmungen und motivierenden GesprĂ€chen ging es ab zur Besprechung. Das Team rĂŒckte nah zusammen. Ruben Boode sprach die magischen Worte „WE will beat Czech tonight“. Alle strömten motiviert auf das Feld. Beim Erklingen der Hymne bekam ich GĂ€nsehaut. Die Mannschaft und die Fans sangen lauthals die Hymne- einfach nur geil. Das Spiel begann sehr hektisch und physisch. Es zeichnete sich ein Defensivschlacht ab. Viele Fouls, viele harte Duelle. Die Tschechen gaben uns viel Druck und wir hatten einige Probleme in unser Angriffsspiel zu finden. Nach der Halbzeit lief es aber deutlich besser und wir konnten unser Angriffsspiel besser aufziehen. Die erste FĂŒhrung zum 11-10 stand auf der Anzeigetafel. Geht doch! Danach ging es hin und her. Wir gaben die FĂŒhrung nicht mehr her, konnten uns aber auch nicht richtig absetzen. Jeder Korb konnte nun entscheidend sein. Das Spiel konnte glaube ich nicht viel spannender sein. Am Ende konnten wir uns durchsetzen und es war einfach nur ein geiles GefĂŒhl. Endlich wieder Top 8! Endlich wieder am Finaltag spielen! Die Stimmung in der Halle war einfach nur gigantisch. Vielen Dank an alle, die uns vor Ort unterstĂŒtzt haben. Ein Blick auf das Handy nach dem Spiel zeigte auch, wie viele Leute unser Spiel im Stream verfolgen. Vielen Dank an alle UnterstĂŒtzer!!! Nach dem Spiel war ich einfach nur fertig. Die IntensitĂ€t und die Spannung zehren ganz schön. Aber egal, am Rest Day können wir uns ausruhen und dann geht es erst richtig los. Jawooooolllllooo!!!

Ab jetzt gibt es nur noch gute Gegner, nur noch schwere Spiele. Aber ich freue mich, dass wir befreit aufspielen können. Ab jetzt gilt es das Maximum zu erreichen. Wir werden unser Bestes geben, die kommenden Spiele zu gewinnen.

FĂŒr alle die das Spiel verpasst haben. Hier nochmal die Highlights.

Viele GrĂŒĂŸe aus Antwerpen.

Euer Domi