Der erste Tag nach der Anreise stand ganz im Zeichen der Eröffnungsfeier – im deutschen Fernsehen war diese live bei Sport1 zu sehen. Für deutsche Korfballer also eine doppelt ungewohnte Situation: Große Bühne und mediale Aufmerksamkeit, Anna Orth berichtet aus Breslau.
Der Einmarsch des deutschen Teams (Quelle: Sport1)
Hallo ihr Lieben daheim!
Heute war die große Eröffnungszeremonie, es ist jetzt mittlerweile 22:52 Uhr und wir sind gerade
vom Abendessen in unsere Unterkunft zurückgekehrt. Aber fangen wir mal von vorne an 🙂
Heute Morgen um 8:45 Uhr war das erste Treffen, damit wir uns alle gemeinsam auf den Weg zum Frühstück machen konnten. Das findet in einem großen Essenssaal statt, zwei Bahnstationen von unserer Unterkunft entfernt. Es heißt also erstmal ab in die Bahn bevor es was zwischen die Zähne gibt. Die Bahnen fahren glücklicherweise alle paar Minuten, also los gehts! Vor Ort muss man seine Akkreditierung vorzeigen und scannen lassen, dann erhält man einen Chip, den man dann wiederum abgibt um seine Portion Essen zu bekommen. Beim Frühstück gab es Brot und Brötchen, Croissants, Rührei, Müsli und noch ein paar andere frühstückstypische Dinge, damit auch jede Nation etwas passendes findet.
Gesättigt und gestärkt für den Tag ging es anschließend zurück zum Studentenwohnheim.
Da hatten wir dann kurz Zeit um zu verdauen, den Rucksack zum Training zu packen und uns
dann wieder zum Treffpunkt vorm Gebäude zu begeben. Das erste Training auf polnischem Boden stand uns bevor. Mit dem Bus wurden wir zur Halle kutschiert. Die Halle ist übrigens noch nicht so ganz fertig und sieht hier und da noch ziemlich nach Baustelle aus. Die Bereiche die fertig sind, sind allerdings schön und modern.
Als wir in der Halle ankamen, waren die Engländer (bzw. hier ja Team Great Britain) noch am
zocken gegen die Chinesen, Testspiel. Da gings ganz schön zur Sache! Wir haben uns dann schon mal Rand warm gemacht um die 45 Minuten Trainingszeit, die wir hatten, bestens nutzen zu können. Nach dem Training kommt ja dann normalerweise das Duschen – in diesem Falle leider nicht. Der straffe Busfahrplan hatte das zu unserem Bedauern nicht vorgesehen. (Was bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad wirklich nicht soo angenehm ist 😀 ) Zu allem Übel saßen wir dann auch noch im Bus fest, da irgendein Dussel ziemlich mies geparkt hat und wir nicht wegkamen…
…Irgendwann waren wir dann aber zurück in den Wohnungen und konnten duschen. Juhu 🙂
Nach einer kleinen Verschnaufpause ging’s dann auch schon fast wieder weiter zum Mittagessen, gewohnter Ablauf, Bahn, Scannen, Essen, Bahn, zurück.
Und dann war der nächste Punkt auf der Agenda die Abreise zur Eröffnungszeremonie.
Wir hatten eine ganz schöne Strecke vor uns, alles mit dem Bus und leider auch mit sehr vielen
anderen Menschen und ohne eine tüchtige Klimaanlage. War ne schwitzige Angelegenheit, könnte man sagen. Als wir dann da waren (wir pünktlichen Deutschen waren natürlich die ersten) hatten wir noch ca. 2 Stunden Zeit, um ziemlich genau nichts zu tun und zu warten. In den riesigen Katakomben des Stadions, wo die Eröffnung zelebriert wurde, saßen wir mit vielen anderen Nationen, die nach und nach eintrudelten, einer ordentlichen Menge an Bananen und Äpfeln, Wasser und Müsliriegeln und vetrieben uns die Zeit bis zur Opening Ceremony.
Dabei kommt man mit einigen anderen deutschen Sportlern ins Quatschen, Speedskatern,
Footballern, und Faustballern beispielsweise. Und dann wars endlich so weit, es ging los! Ich muss sagen, es ist schon ein ganz schön cooles Gefühl für sein Land so in ein Stadion voller
Menschen einzulaufen! Hoffentlich habt ihr alle am TV fleißg zugeschaut 🙂
Nach dem Einlaufen – winken hier, winken da, immer lächeln und alle abklatschen – durften wir
dann auf der Tribüne Platz nehmen und die weitere Zeremonie beobachten.
Nachdem alle Nationen eingelaufen waren, wurden die obligatorischen Reden gehalten, das
Turnier offiziell eröffnet und es folgte noch ein Video, in dem die Sportarten kurz gezeigt wurden
und einige Musik Acts. (Mehr oder weniger hochkarätig)
Alles in allem wars ne coole Sache, das Einlaufgefühl wird man definitiv so schnell nicht
vergessen. Am Ende wurden noch alle Sportler nach unten in die Arena zum Tanzen aufgefordert, und danach (ich war mittlerweile sehr hungrig) ging es dann mit dem Bus zurück. Abendessen, und jetzt ab ins Bett! Ein langer Tag liegt hinter uns, und ein großer Tag wartet morgen auf uns.
Drückt uns die Daumen und seid dabei wenn wir unser erstes Spiel haben (13:30 Uhr gegen Taiwan),
tschö und gute Nacht
Eure Anna