Johanna berichtet vom Ruhetag:
Liebe Pegasusen,
am freien Tag mussten wir tatsächlich das erste mal früh aufstehen, da wir eine Safari/Zulu-Tanz Tour gebucht hatten.
In einem 22 Mann Bus, der einigen von uns noch mit schlechten Erinnerungen behaftet ist (stöbert mal in den Tagebücher der U21 nach Tschechien), fuhren wir Richtung Westen, ins Landesinnere los.
Auf der Fahrt sah man mal große, schöne Häuser, mal Blechhütten. Auch ein New Germany gibt es hier, ansässig sind Deutsche und deutsche Firmen, sehen konnte man durch die Mauern nicht viel, aber ich vermute mal, dort ist nicht viel Armut. Stacheldrähte und Sicherheitsmauern sieht man jedoch egal ob reich oder arm.
Wir erreichten nach einer Weile den ersten Stopp. Was genau uns erwartete war uns nicht bekannt, nur das wir die Zulu-Kultur kennenlernen sollten. Vor uns erstreckte sich die wunderschöne Landschaft der „thousand hills“, die wir schon auf der Fahrt in Teilen erblicken konnten. Die Aussicht wurde aber schnell Nebensache als einige das Wort Kaffee hörten. Ich stöberte noch etwas im Shop und bin stolz darauf nichts gekauft zu haben, da ich noch etwas länger hierbleiben, kann ich nicht jetzt schon im Kaufrausch sein.
Mit den Katalanen, Niederländern und Taiwanesen versammelten wir uns an einem Rondell von dem man weiterhin die 1000 Hügel im Blick hatte und es wurde uns eine Einführung in die Zulu-Kultur gegeben. Das beschränkte sich allerdings auf die Wahl der Ehefrauen und die Hochzeit.
Uns wurde erklärt, dass jeder Mann mehrere Frauen heiraten kann und sich diese mit mindestens 11 Kühen kaufen kann. Bei Jungfrauen kostet es eher mehr.
Für mich persönlich ist es schwierig einfach sitzen zu bleiben und das so stehen zu lassen. Natürlich kann ich nicht in die Köpfe der Frauen schauen und man muss andere Kulturen auch respektieren. Allerdings muss man nicht alles gutheißen nur weil es eben zur Kultur gehört. Das mache ich ja auch nicht bei uns.
Gerne hätte ich mich mit den Frauen unterhalten, ohne Männer, denn auch wenn die Möglichkeit besteht, dass die meisten glücklich darüber sind, kann ich mir das kaum vorstellen. Ich persönlich möchte nicht ein Preisschild um meinem Hals hängen haben und das auch noch abhängig davon, ob ich Jungfrau bin oder nicht.
Das einzig positive ist wohl, das wenn der Mann nicht so dolle ist, man ihn nicht alleine aushalten muss…
Ich für meinen Teil werde mich in diese Seite der Kultur noch etwas einlesen.
Trotzdem gab es auch positive Seiten die mir in Erinnerung bleiben, zum Beispiel die Klack-Sprache, mit einem lauten Schnallen sind einige Wörter in der Zulu-Sprache verziert. Ein Schluck selbstgebrautes Bier haben Jochen, David, Pascal und ich auch probiert. Von säuerlich bis zu Ziegengeschmack gab es verschiedene Meinungen darüber.
Weiter ging es im Krokodil- und Schlangenpark. Hinter den Zäunen, Mauern und Glasscheiben fühlte man sich sicher genug, denn ich bin ehrlich, die Dinger sind ziemlich angsteinflößend. Ich bin nicht so der Reptilienfan, aber Anna, Domi und Timon haben sich die Schlange um den Hals hängen lassen. Ich bin bei einer kurzen Berührung geblieben, fühlt sich besser an als erwartet, schön weich.
Irene, unser Guide, leitete uns zurück zum Bus um unseren zweiten Stopp anzufahren. Während der Fahrt gab es einige Infos, da ich hinten im Bus saß, hab ich nicht so viel mitbekommen, aber Ampeln nennen die Südafrikaner auch Robots, es gibt Antennen-Tannenbäume, es gibt Cents allerdings schmeißt selbst die arme Bevölkerung diese weg, weil es so wenig Wert ist. Für mehr Infos bitte Domi und Timon fragen, die wurden vorne im Bus von Irene vollgetextet.
Im Tierpark sichteten wir Antilopen, Warzenschweine, Affen und aus der Ferne Nashörner und Giraffen, die wir im ersten Moment für Bäume hielten.
Sogar Timon und Pumba konnten in einem Bild festgehalten werden.
Der Ausflug hat schon ein bisschen das Reisefieber für nach dem Turnier angeheizt.
Beim Versuch den Park zu verlassen gab es noch ein paar Schwierigkeiten, weil Guide Irene nicht wusste, dass wir einen Ausfahrtsstempel brauchten. Wundert mich wenig, zuvor hatte sie vergessen, dass sie zwei Kinder hat.
Mit dem Pferdequartett aus dem Rookybag und einer Partie Kniffel wurde die Zeit überbrückt und der Manager (natürlich ein weißer, von denen man sonst eher wenig sieht) ließ uns doch gewähren.
Zu Hause angekommen nutzen einige die Zeit um in den Pool zu springen, als Thomas und Jan mir erklärt haben wie kalt der ist, ging das ungefähr so Jan: „also der ist kälter als du ihn dir vorstellst, wirklich meeega kalt.“ Thomas: “ also so kalt ist er jetzt doch nicht, stell ihn dir jetzt ein bisschen wärmer vor.“ Jan: „und jetzt nochmal 2,5 Grad kälter, dann passt es“.
Ihr wisst jetzt also genauso gut wie ich, wie kalt der Pool wirklich war.
Natürlich wurde dann noch fleißig Yanif gezockt, nach meinem legendären Sieg am Vortag hab ich diesmal leider nicht geglänzt, aber mit dem leckeren Kakao von der Theke, wurde mein Gemütszustand besser.
Es ist jetzt schon klar, Kakao wird hier noch öfter getrunken.
Außerdem habe ich mein erstes Kartenhausfertig gestellt.
RuckZuck war es dann schon Zeit ins Bett zu gehen, weshalb ich erst heute meinen Eintrag fertigstellen konnte.
Wie man merkt konnten wir uns gut von der Niederlage gegen Portugal ablenken und den Kopf freimachen für das neue Ziel fünfter Platz und WorldGames Quali!
Liebe Grüße,
eure Johanna:)