WM- Tagebuch | Eintrag #5.2

Sven Müller meldet sich geradezu euphorisch in seinem Beitrag zu unserem Tagebuch, woran das liegt – nunja, lest selbst :

Gefühlter Sieg #3

Den gefühlten Sieg erkläre ich später. Zunächst muss ich kurz auf die Suche derdiedas Nutella eingehen (über den richtigen Artikel für dieses Wort bin ich mir bis heute nicht im Klaren). Joey hat jedenfalls Nutella gekauft und es nicht wieder gefunden und folglich eine nervöse Suchaktion gestartet. Die war nach kurzer Zeit auch von Erfolg gekrönt. Die gemeinen Nutelladiebe wohnten zwei Stockwerke tiefer. Per Handy wurde ein Austausch ausgehandelt. Nutella gegen 1 Packung Toast. Die Übergabe fand auf neutralem Boden statt und derdiedas Nutella fand seinen Weg zurück. Leider war die Toast Packung zur Hälfte mit einer leeren Teepackung gefüllt und der Deal flog auf, sodass wir Zinsen in Form einer weiteren Toast Packung zahlen mussten.. (Zitat des Geiselnehmers liegt der Redaktion vor: „Leider muss ich sagen, sind Domi und ich die wohl schlechtesten Geiselnehmer der Welt. Während sich Joey freudestrunken aus dem Staub machte mit Nutella, fiel uns auf, dass wir ausgetrickst wurden.“)
Nach diesem aufregenden Beginn konnte es nur gut werden. Die Stimmung beim Einmarsch in die Halle war also relativ gelöst. Man hatte auch keinen Grund nervös zu sein. Gegen Holland kann man schließlich nicht so viel falsch machen. Die Fehler auf dem Spielfeld hielten sich tatsächlich in Grenzen, sodass die Holländer zeitweise so unzufrieden waren, das dem ein oder anderen ein „Chot verdomie!“ rausrutschte – ich bin mir nicht sicher, ob diese Schreibweise korrekt ist, aber übersetzt bedeutet das ungefähr „Verdammt nochmal!“ So etwas einem Holländer zu entlocken… Respekt an uns:) deswegen fühlte sich das Spiel am Ende wie ein Sieg an.
Mein persönliches Highlight heute (hat Potential für das persönliche Highlight des Turniers): Wim Scholtmeijer, seines Zeichens niederländischer U23 Nationaltrainer und einer der ersten professionellen Korfballer, hat nach dem Spiel folgendes gesagt, als ich an ihm vorbeigegangen bin: „Der war richtig gut!“ Ich guck ihn an. Er guckt mich an, streckt die Hand aus und sagt: „Junge, du bist richtig gut.“ Bööö! Der Mann scheint Ahnung zu haben.
Das Spiel der Engländer und Belgier hat das Selbstbewusstsein in uns nur noch bestätigt. Aber wir sind natürlich gewarnt, dass man dieses Vorgeplänkel nicht zu ernst nehmen darf! Don’t worry – wir sind ja alle Spieler mit Köpfchen und mit abi und so. Also morgen nochmal Knallgas gegen die Hongkongnesen – einen richtigen Begriff für die Ureinwohner aus Hongkong gibt es glaub ich nicht.. Jedenfalls merke ich schon wieder, wie mir die Augen zufallen und ich dauernd die falschen Tasten drücke. Eindeutig ein Zeichen. Zimmerkumpane Joey hat auch schon drei mal nach dem Gute-Nacht-Song gerufen, den ich ihm jeden Abend mit meiner süßen, soften Singstimme vortrage. Heute steht wieder ein Klassiker auf dem Plan – unsere Nationalhymne:) Spaß bei Seite, fürs Singen gibt es nur einen im Team Germany, der aber dafür 24/7 vor sich hertrellert – Mr. WienerChorKnabe Martin Schafföner, der bei der Nationalhymne das Problem hat zwischen Spatzenstimme Susanne und Brummbär Domi zu stehen und beide Tonlagen nicht singen zu können. Somit quält er sein feines Gehör mit einem Mix aus Allem. Ich lasse mich gerne von ihm entertainen, da mir die meisten Lieder gefallen und man nicht dauernd das Akku laden muss;-)
So. Reicht mal wieder.

Euer Sven (and friends)

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Wir können euch an dieser Stelle noch exklusive Bilder unserer SGP- Leserreporter zur Geiselnahme präsentieren:

DD und Nutella

Geiselnehmer (bewaffnet) mit Geisel

Coach Henning und der Lösetoast

Coach Henning Eberhardt mit dem Lösetoast