U21 EM | Tagebuch | Tag 2

Gestern stand für die deutsche U21-Nationalmannschaft das Auftaktspiel gegen Polen auf dem Programm, mit einem 17:11 (9:5)- Erfolg startete die Equipe von Coach Detlef Dülfer in die Partie. David Liepold berichtet vom Spiel und den weiteren Eindrücken vom Eröffnungstag:

Tag 2: 1. Matchtag (Auftaktgegener Polen)

Nach den gestrigen Reisestrapazen war das Aufstehen heute um 6.30 Uhr definitiv zu früh. Dafür konnte aber das Frühstück einiges. Richtige Sportlernahrung mit Spiegeleiern oder Quark wurden aufgetischt. So sind wir topmotiviert zum Training aufgebrochen. Eine ¾ Stunde lang wurde geworfen, geworfen und geworfen. Dabei konnten wir die Polen, die am Ende zusahen, aufgrund unserer überaus starken Trefferquote häufiger zum Staunen bringen als es ihnen lieb war. Dementsprechend ging es gut gelaunt zum Hotel zurück. Die Vorfreude und Anspannung wegen des bevorstehenden Turnierstarts war greifbar. Da aber noch Zeit war, wurde sich erstmal abgelenkt und die offizielle DTB U21 FIFA 14 Vereinsmeisterschaft fortgeführt. Hier strauchelten sogar schon die ersten Favoriten, sodass ein Sieger überhaupt noch nicht vorherzusagen ist. Am Ende der Woche kann über einen Sieger berichtet werden.

FIFA-MariusSteffen

Marius Hartenbach und Steffen Heppekausen beim FIFA-Turnier

Anschließend begann der Ernst. 11. 00 Uhr Abfahrt zur Halle. Nach einer taktischen Einweisung des Trainers verging die Zeit während dem Aufwärmen fast wie im Flug. Schon hatten wir die Ehre das Turnier zu eröffnen. Allerdings begann das Spiel nicht wie erwünscht. Wir starteten sehr nervös gegen einen Gegner der gut körperlich dagegen hielt. Die Temperatur und die Luft in der Halle taten den ihres zu einem anstrengend Spiel dazu. Es lässt uns erahnen, wie unsere Fußballerkollegen sich im Moment in Brasilien fühlen müssen. Schon nach zwei Minuten habe ich gefühlt so viel geschwitzt wie Kloes und Timon zusammen. Zwar war der Sieg mit 17:11 (9:5) souverän, hätte allerdings mit einer besseren Quote deutlich höher ausfallen können/müssen. Aber wie heißt es so schön: die besten Siege sind die Siege, bei denen es noch viel zu verbessern gibt. Insofern ein perfektes Spiel mit Blick auf morgen. Bemerkenswert war auch, dass sich die Treffer auf alle 8 Startspieler plus einen Reservisten verteilten. Kann auch nicht jede Mannschaft. Nach dem Spiel wurde es ein wenig stressig. Auslaufen, Dehnen, Duschen, ins Hotel fahren und Mittagessen genießen (Reis und Steak war angesagt), und wieder in die Halle fahren musste in Akkordzeit geschehen. Dort fand die Eröffnungsfeier mit dem üblichen spektakulären Schnick-Schnack an. Elf Mannschaften laufen ein, berühmte Korfballmenschen und Bürgermeister erzählen etwas auf Tschechisch und in schlechtem Englisch, und eine Cheerleadergruppe präsentiert ein paar Luftsprünge.

Jan "Cevape" Rzisnik und Jana Kierdorf führen das deutsche Team bei der Eröffnungsfeier an

Jan „Cevape“ Rzisnik und Jana Kierdorf führen das deutsche Team bei der Eröffnungsfeier an

Nach diesen netten Eindrücken haben wir ein wenig Gegneranalyse betrieben und uns Belgien gegen die Tschechen angesehen. Feststellung: Belgien kann einigermaßen Korfball spielen und Tschechien hat eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Körperkläusen (ist das der richtige Plural?) in der Mannschaft. Trotzdem oder vielleicht auch grade deswegen sind sie morgen nicht zu unterschätzen. Wieder im Hotel angekommen gingen die Physiospielereien los. Hier eine Wade geknetet, dort ein Oberschenkel gelockert. Wir werden morgen beschwerdefrei auflaufen können. Zum schönen Abschluss des Tages haben wir nach dem Abendessen (zwei warme Mahlzeiten am Tag kann man mal machen!) alle gemeinsam „Deutschland – ein Sommermärchen“ geschaut. Dieser emotionale Film – sehr bedrückende Stimmung im Zimmer, als Grosso Deutschland im Halbfinale raus katapultierte – sollte uns genug Motivation für das restliche Turnier geben, falls diese noch bei irgendwem gefehlt hat.

Gruß zu später Stunde aus Tschechien!

Euer David

Anna Orth und Thorben Hußmann nach dem ersten Sieg

Anna Orth und Thorben Hußmann nach dem ersten Sieg