Länger haben wir nichts von unseren Portugal-Fahrern gehört. Glücklicherweise hat Anna Orth am heutigen Abend Zeit gefunden um uns von den Tagen Nummer drei und vier bei der Europameisterschaft zu berichten. Für Spielberichte empfiehlt Anna die Beiträge von Teammanager Jochen Schittkowski auf www.korfball.de, eine Empfehlung der man sich voller Überzeugung anschließen kann. Aber lest selbst:
Tach allerseits!
Tut mir leid, dass so lange nichts geschrieben wurde, ich hab mein Tagebuch nicht gefunden… Aber nun eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage. Voller Hochs und Tiefs, wie die meisten ja wahrscheinlich schon mitbekommen haben.
Die Woche startete mit einem Montag. Verrückt. Das war nach den beiden Spielen gegen Holland und England unser erster Erholungstag hier in Portugal und ein Ausflug nach Porto stand auf dem Programm, liebevoll geplant vom Betreuerteam. Noch dazu war es Hennings Geburtstag, von Herzen noch einmal alles Gute an dieser Stelle nachträglich, alter Mann 😉 Nach dem allmorgendlichen Frühstück mit Wabbelrührei und leckeren Schokocroissants gings ab mit der Metro Richtung Porto. Dort angekommen zu Fuß zum Rathausplatz, Gruppenfotoshooting, und mit dem schicken Touri-Doppeldeckerbus auf eine Stadtrundfahrt inklusive Erklärung der Sehenswürdigkeiten und einheimischer Musik vom Band über Kopfhörer. Fazit: Ich find Porto schön und ich finds auch schön Ende Oktober die Sonne noch einmal so auf den Schultern zu spüren 🙂 Nachdem wir dann noch eine rucklige Fahrt mit einer historischen Tram erleben durften und den Kiesstrand Portos und dessen stürmische Wellen besuchten, machten wir uns in kleineren Grüppchen auf, etwas Essbares zu Mittag zu finden. Für Matze, Caro, Jana und mich fiel die Entscheidung nach einiger Suche auf ein kleines Pizzalokal. Ob das wirklich eine gute Entscheidung war, bleibt offen. Sagen wir mal so, Wagners Steinofenpizza kann da locker mithalten 😀 Anschließend war Treffen mit dem Rest der Gruppe und der Rückweg wurde angetreten, denn uns erwartete noch ein lockeres Training als Vorbereitung für das Russland Spiel am nächsten Tag.
Dienstag, Tag 4. Zu diesem Tag werde ich nicht allzu viele Worte verlieren… Das Russland-Spiel im Fokus, vormittags wurde wieder ein Training abgehalten. Frühstück davor war wie immer, Mittagessen danach auch. Und das bedeutet Spaghetti und Reis. Leute ich sage euch, die nächsten zwei Monate wird es diese beiden Nahrungsmittel im Hause Orth und auch in einigen anderen deutschen Haushalten nicht geben. Und auch keine Tomatensoße. Denn das gibt es hier eigentlich jeden Tag, meistens sogar zweimal:P
Das Russland Spiel war dann ja leider im Endeffekt ein Flop, verloren. (Für einen genaueren Spielbericht und zum Beispiel auch die positiven Seiten des Spiels verweise ich gern auf den Bericht von Jochen auf korfball.de) Und die Niederlage mit einem Golden Goal erleiden zu müssen macht das ganze irgendwie noch bitterer. Das Ziel mindestens Gruppendritter zu werden war somit verfehlt. Tränenfluss dementsprechend hoch, Stimmung unterirdisch tief.
Aber wir wären kein wahres deutsches Korfball Team wenn wir nicht auch in solch einer Situation es schaffen könnten, den Kopf irgendwie wieder aufzurichten und den Blick für das zu schärfen, was jetzt noch blieb. Und das ist die WM Qualifikation und das Beste rauszuholen, was noch möglich ist. Und natürlich, auch wenn’s in einer derartigen Situation schwer fällt, einfach das ganze hier zu genießen. Denn wie oft darf man schon mal in Portugal bei einer Europameisterschaft dabei sein?!
Netterweise gab es dann an diesem verkorksten Abend ausnahmsweise sogar mal Pommes zum Abendbuffet. Oh Wunder, welch einzigartiges Ereignis!
Eure Anna!