WM-Tagebuch | #1 Anna berichtet vom Ankunftstag

Ihr seid es ja bereits von vergangenen Groß-Events der deutschen Nationalmannschaft gewohnt. Und auch in diesem Jahr haben sich die Nationalspieler aus unseren Reihen gerne bereit erklärt, uns einen Einblick in ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft zu gewähren. „Ladies first“ – den Anfang macht Anna Orth:

Liebes Tagebuch!

Das wichtigste zuerst: Wir sind gut in Antwerpen angekommen 🙂

Heute morgen gegen 9:30 Uhr ging’s los. Und auf der Hinfahrt gab es auch schon das erste Highlight. Zumindest für das pegasusisch besetzte Auto, bestehend aus Kloes, Domi, Fahrer Timon und meiner Wenigkeit. Denn jeder Insasse durfte einem anderen eine beliebige Zeitschrift an der Tanke kaufen.IMG-20151029-WA0000 So bekam ich das Wickie der Wikinger-Magazin, inklusive einer spektakulären Steinschleuder (ich bin fleißig am üben diese gekonnt einzusetzen), Timon ein super aufschlussreiches Frauenmagazin mit Rezeptbeiheft, Fabian eine geradezu magische Bibi Blocksberg Wundertüte und Domi eine Micky Maus Wundertüte. Darin enthalten war unter anderem ein Laserschwert und ein ein Spielzeugauto mit Loopingbahn. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war Langeweile somit kein großes Problem mehr.

Gegen Mittag kamen wir dann am Hotel Tryp an und staunten nicht schlecht über die Winzigkeit der hoteleigenen Autounterstellmöglichkeiten. Aber, auch wenn wir erst skeptisch waren und es uns einige Nerven kostete, sogar der dicke Volvo passte in die Miniatur-Tiefgarage.

Die Zimmer wurden bezogen und die Taschen fürs Training gepackt. Alle einheitlich in schwarzem Dress und Deutschland-Anzügen gekleidet und schon jetzt hochmotiviert. Uns erwartete ein lockeres Training zur Einstimmung, viel Werfen und gute Stimmung. Nach vollendeter Übungsstunde folgte eine kurze Besprechung und einige Informationen von unserer Vor-Ort-Koordinatorin Joke (kein Witz, die heißt wirklich so), damit bei der Eröffnungsfeier später auch alles glatt läuft. Ab unter die Dusche und zurück ins Hotel.

Kurze Verschnaufpause, ankommen, einrichten und weiter geht’s.Treffen in der Lobby und bloß nicht zu spät kommen, denn, wie sollte es anders sein, natürlich existiert ein Strafenkatalog. Initiiert von den Herren der Schöpfung wurden einige kreative Regeln und Strafen zusammengestellt, die ab nun auch für die Frauen gelten. Mitunter Handyverbot am Esstisch oder oder Schnick-Schnack-Schnuck-Sieg einholen bevor man duschen darf, sind dort vermerkt. (Ich brauche wohl kaum erwähnen, dass das gesammelte Strafengeld dem Zwecke des mannschaftlichen Bierkonsums auf der Players Party dient.)

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Auf unsere drei Volvos und Jochens Straßen-Schlachtschiff verteilt fuhren wir quer durch die City zur Boeckenberg Sporthalle, wo die Opening Cermeony stattfinden sollte.Es gab, wie gewöhnlich bei diesen Anlässen, ein paar Reden, Showeinlagen tanzender bauchfreier Mädchen und als Höhepunkt das Vorstellen der Mannschaften mit selbstgewählten Einlaufliedern. Fotos hier, Fotos da, ein paar Selfies mit den Chinesen (Peace-Zeichen nicht vergessen!) und dann endlich das langersehnte Abendessen. Nudeln mit Bolognese/Gemüse-Soße, unkompliziert, lecker und vor allem sättigend. Nachdem alle ihre 1-3 (Timon vielleicht auch 4-12) Portionen vertilgt hatten, ging es für die meisten wieder zurück ins Hotel. Manager und Trainer blieben noch zum Meeting, sowie Sven und Caro, die eigentlich interviewt werden sollten, was allerdings doch nicht geschah.IMG-20151029-WA0004

Wie auch immer, jetzt steht Caro, mit der ich mir ein kleines feines lilanes Hotelzimmer teile, vor mir und macht ein paar Physio-Übungen und ich komme zum Ende meines kleinen Berichts. Ich gehe vielleicht noch eine Runde Karten spielen. Vielleicht aber auch nicht, ich muss sagen, das Bett ist schon ganz schön gemütlich…

…Ich freue mich riesig auf die bevorstehende Zeit hier in Belgien und grüße euch zuhause herzlich! Lasst es euch gut gehen, drückt uns die Daumen für morgen und bis dahin tschö

 

Eure Anna