Zurück in Deutschland wird es Zeit die U21 Europameisterschaft einmal Revue passieren zu lassen… Nach einer langen und intensiven Vorbereitung ging es endlich los über Wien nach Prostejov in Tschechien zur U21 Korfball EM, wo wir, Lena Gerlich und Lea Hornung, die SG Pegasus vertreten durften. Wir kamen erst abends am Hotel an, also hieß es für uns nur noch Ankommen, Essen und ein bisschen Spazieren gehen.
Am ersten richtigen Tag stand noch kein Spiel an. Wir konnten uns also mit einer Trainingseinheit an die Halle gewöhnen. Hier wurde von Trainer Vinci der Adler (aus dem Stadtwappen von Prostejov) auf dem Boden bemerkt und er sagte uns: “This Eagle is here for a Reason!“. Wenn das mal keine Motivation ist.
Der restliche Tag konnte zur unseren freien Verfügung genutzt werden. Hier wurde unter anderem die neue Sportart Emoji-Ball erfunden, welche uns auch an den restlichen Abenden noch den einen oder anderen Nervenkitzel verschaffte.
Am Abend wurde es sich dann auf das Turnier eingestimmt und der erste Gegner wurde analysiert. Der erste Gegner hieß Belgien, welchen wir angreifen wollten. Und genau das ist uns gelungen. Wir spielten eine starke erste Halbzeit auf Augenhöhe der Belgier. Leider konnten wir das Niveau nicht das ganze Spiel über halten, vor allem als die Belgier das Wechseln anfingen. Das Ergebnis hieß am Ende 10:17, aber nichts desto trotz waren wir stolz auf uns und zeigten den anderen Teams, dass wir trotz des Ergebnisses bei der letzten WM nicht zu unterschätzen waren.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam auch unser Physio Niklas nach einer komplizierten Reise endlich an. Den Rest der Woche waren alle sehr froh ihn vor Ort zu haben, da er uns bei jedem Wehwehchen helfen konnte und uns mit Stretching, cooling down und auch Akupunktur fit hielt.
Der nächste Tag begann mit einem frühen Frühstück, einem frühen Training und einer letzten Besprechung vor dem Spiel. Gegen Ungarn zeigten wir dann unsere volle Leistung. Nach schwachen ersten 10 Minuten, fingen wir anschließend endlich das Treffen an und erarbeiteten uns einen immer größer werdenden Abstand. Auch unsere Verteidigung ließ sich durch konzentrierte Teamleistung sehen, sodass es am Ende 7:25 für uns stand.
Als nächstes stand Portugal auf dem Plan. Hier begann der Kampf bereits als es um die Besprechung ging, denn die Portugiesen hatten den Raum 1,5 Stunden am Abend und 1,5 Stunden am nächsten Morgen geblockt. Also wurde kurzerhand der Physioraum zum Besprechungsraum umgebaut, während das Team einen kleinen Spaziergang machte. Unser Ziel war es auf jeden Fall Zweiter in der Gruppe zu werden und somit unter die Top 4 zu kommen. Allerdings hatte Portugal das gleiche Ziel, sodass es zu einer zittrigen ersten Hälfte kam. Außerdem mussten wir einen Verlust hinnehmen, da sich Timo leider schwer am Knie verletzte und uns für das Turnier als Spieler nicht mehr zur Verfügung stand. Nach der Pause bekamen wir durch ein paar schnelle Treffer mehr Sicherheit und zogen das Spiel auf unsere Seite. Das Ergebnis: 15:18 für Deutschland. Somit stand eins schon einmal fest: Wir sind für die U21 WM in Taipeh qualifiziert.
Tagesbericht Nr. 4 Servus, es melden sich die beiden Führenden im Strafenkatalog aus Zimmer 309. Nach dem…
Posted by GER U21 – Road to Prostějov on Thursday, 17 October 2019
Unser Ziel war erreicht und als nächstes war Holland an der Reihe. Hier haben wir uns allerdings nach Abwägen unserer Chancen dazu entschieden, uns bei dem Spiel etwas zu schonen, um dann gestärkt um Platz 3 spielen zu können. Also bestand die Besprechung daraus lustige Videos anzuschauen, unter anderem das Interview von Thomas.
Anschließend wurde es sich noch ein wenig im Pool entspannt und danach noch die tägliche Runde UNO gespielt. Das Spiel gegen Holland verlief wie zu erwarten, aber zumindest konnte jeder Spieler hier noch ein paar Minuten auf dem Spielfeld sammeln.
Am nächsten Tag stand das wichtigste Spiel des Turniers an. Es ging um Bronze gegen England, also ein Korfball-Klassiker. Dementsprechend nervös waren alle den ganzen Tag. Alle bereiteten sich intensiv auf den Gegner vor und alle wussten, was sie erwartete. Und genau so lief das Spiel. Beide Seiten zeigten sich nervös, aber trotzdem konzentriert, vor allem in der Verteidigung, und es wurde der erwartete Krimi.
Am Ende hieß es Golden Goal. Aufgrund eines Steels von Lucas und einem perfekten Treffer von Thomas von der Außenlinie entschieden wir das Spiel für uns und gewannen Bronze.
Unfassbar! Wir hatten es geschafft. Umarmungen und Freudentränen folgten…alle waren glücklich.
Nun ging es ans Feiern – und das klappte mit einer Medaille einfach besonders gut. Am letzten Tag folgte nur noch eine lange und müde Rückreise aber auch diese gelang mit einer Medaille in der Tasche einfach etwas entspannter. Allgemein war es ein Turnier mit viel Spaß, Teamgeist und Erfolg und hat vor allem denjenigen, die letztes Jahr eine so große Niederlage einstecken mussten, den Stolz wieder zurückgegeben.