Die erste Mannschaft der SG Pegasus Rommerscheid 1991 konnte im westfälischen Selm das Finale gegen den Lokalrivalen TuS Schildgen mit 14:12 für sich entscheiden und gewinnt damit den ersten nationalen Titel.
Nach der schmerzhaften Niederlage im Entscheidungsspiel um den zweiten Platz in der Regionalliga Nord- West gingen die Spieler der SG Pegasus Rommerscheid mit einem klaren Ziel in das Pokalfinale: Der Sieg musste her, um eine Saison, die in den letzten Wochen enttäuschend verlief, noch zu einem guten Ende zu bringen. Doch die Vorzeichen für das dritte Aufeinandertreffen der Saison mit dem rheinischen Regionalliga- Rivalen TuS Schildgen waren auf Grund der Abwesenheit der deutschen Nationalspieler Susanne Peuters und Henning Eberhardt, sowie des kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfalls des holländischen Trainers Ronald Ligt nicht die vielversprechendsten.
Die Rommerscheider starteten konzentriert in die Partie und konnten in den ersten Minuten mit 2:0 in Führung gehen. Allerdings kämpften sich die Schildgener Konkurrenten gut in die Partie, so dass die mitgereisten Zuschauer, die den weiten Weg aus dem Rheinland in die düstere Selmer Dreifachsporthalle auf sich genommen hatten, eine spannende Partie auf gutem Niveau zu sehen bekamen. Bis zum 6:6 nach 20 Spielminuten war das Finale des DTB- Pokals völlig offen, keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. In den letzten zehn Minuten vor der Halbzeitpause verlor die SGP die nötige Konzentration sowohl in den offensiven Aktionen, die in dieser Phase von einfachen Fehlern und einer schlechten Trefferquote geprägt waren, als auch in der Defensive. Der TuS Schildgen konnte zum Pausenpfiff erstmals in diesem Spiel eine Drei- Körbe- Führung erspielen (6:9).
In der Kabine schien der erste Vorsitzende der Sportgemeinschaft Pegasus, der an diesem Tag aushilfsweise die Trainerposition des erkrankten Ronald Ligt einnahm, die richtigen Worte gefunden zu haben. Nach der Partie sprach er im Siegestaumel augenzwinkernd von einer „richtigen Standpauke“. Jedenfalls konnten seine Spieler und Spielerinnen nach dem 6:10 direkt nach der Halbzeit den Rückstand stetig verkürzen. Die Verteidigung war die Basis zur Aufholjagd in den zweiten 30 Minuten. Die Mannschaft zeigte sich hier deutlich aggressiver und besser auf die Schildgener Angriffsbemühungen eingestellt. So erreichten die Schwarz- Gelben, dass ihre Gegner in Halbzeit zwei nur noch drei Körbe erzielen konnten. Getragen von der guten Defensivarbeit kam auch der Angriff der SGP etwas besser in Schwung. Nach dem 10:10 Mitte der zweiten Halbzeit geriet man zwar nochmals in Rückstand, doch in der Schlussphase behielt das Team die Nerven und konnte die Partie zu den eigenen Gunsten drehen. Das 14:12 fiel drei Minuten vor Schluss, die Schildgener versuchten alles um die Niederlage noch zu verhindern, doch mit einem Platzverweis für die Gastmannschaft in der letzten Spielminute war der erste Pokalsieg im Wettbewerb des Deutschen Turnerbundes (DTB) für die SG Pegasus Rommerscheid besiegelt. Auf einen großen Kampf folgten erst riesige Erleichterung und dann eine große Siegesfeier. Der Triumph bringt dem Verein neben dem Wanderpokal auch eine Siegprämie von 300 Euro ein.
Fabian Kloes ( 1 Korb), Sven Müller (3), Johanna Peuters (1), Anna Orth (2); Dominic Düring (3), Johannes Kaesbach (ab 43. Minute Timon Orth), Debby van Koningsveld (3), Ines Wahle (1)
Bericht des neuen Pressewartes: Sebastian Wieseler