WG-Tagebuch #6: GIF-Parade und Faustball-Freude

Im Halbfinale der World Games war der amtierende Welt- und Europameister sowie World-Games-Seriensieger Niederlande eine Nummer zu groß. Aber Deutschland schlug sich mehr als gut, auch dank der Freunde vom Faustball und untermalt von einer GIF-Parade – Sven unterstützt unsere Neu-Pegasusin Ina beim Tagebuch-Eintrag:

Hallo zusammen,

Heute gibt es eine Besonderheit bei diesem Tagebucheintrag: Es berichten für euch Sven und ich – Ina. Sven als ehemaliger Pegasus-Oldie (schreibt in Kursiv) und ich als neu-Pegasuse (schreibt nicht in Kursiv) und Nicht-Spielerin bei den World Games, sondern als Assistent Teammanager. Laut meiner Akkreditierung bin ich allerdings als Assistent Coach hier und nicht als Teammanager… Aber egal, ich freue mich überhaupt dabei zu sein, auch wenn es nicht als Spieler ist.

Zu allererst möchte ich loswerden, dass es mir eine ganz besondere Ehre ist, einen Tagebucheintrag ins legendäre Pegasus-Tagebuch zu schreiben. Wie meine Teamkollegen vorher, berichten Sven und ich euch heute von Tag 6 bei den World Games.

Der heutige Tag begann, wie alle unsere bisherigen Tage in Wroclaw: mit Frühstück. Einziger Unterschied heute war, dass wir unsere Trainingsklamotten schon mit zum Frühstück nehmen mussten, weil es danach direkt ab zum WKK Sports Center ging. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich seit dem ersten Tag meine komplette WG mit Zahnpasta versorge… allerdings wurde keinem meiner Mitbewohner bisher ein Vergessen-Euro dafür aufgeschrieben… Da muss ich noch beim David petzen gehen. Hallo! Wir haben am ersten Tag zwei Zahnpastas leer gemacht, daher wird dieser Euro – wie ansonsten nie – auf jeden Fall noch diskutiert! Also Aufstehen, Zähneputzen, fertig machen, frühstücken und ab zum Training. Hier wurde die Gruppe zweigeteilt: Ein Teil absolvierte ein Wurftraining, der andere Teil absolvierte unter der Aufsicht von Tobi und Domo ein Regenerationstraining mit Stretching und ein bisschen rumgerolle auf diversen Black-Rolls.

Fertig mit dem Training gingen alle fix duschen, denn viele von uns wollten zum Halbfinalspiel der deutschen Faustballer gegen die Schweizer. Also wurden schnell drei Taxen gerufen. Taxifahren ist hier ziemlich günstig. Für die 15 Minuten Fahrt zahlten wir 16 Zlotskis und rundeten großzügig auf 20 Zlotskis auf. D.h. jeder zahlten 1 Euro für die Fahrt – billiger geht es kaum. Das Spiel der Faustballer war dann super spannend. (Eine kurze Regelübersicht findet ihr bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Faustball) Wir setzten uns mittig auf die Tribüne und hatten das Glück direkt hinter einer Dame zu sitzen, die uns mit deutschen Fanartikeln versorgte. Zack hatte jeder eine Klatschpappe in der Hand. David, der ausgewiesenen Klatschpappen-Fanatiker, fühlte sich als Anhänger von Bayern München direkt heimisch hahaha.

Lea Sander und die deutschen Klatschpappen-Fans.

In einer kurzen Pause wurden Johanna P. und Domi vom Stadionsprecher nach vorne geholt und durften Werbung für Korfball und unser Halbfinalspiel machen. Nach dem Medien Training war deren Leistung äußerst überzeugend und daher heute Abend voll. Außerdem wurde das Spiel von Sport 1 live übertragen. Auch viele von uns waren wohl oft zu sehen, denn es erreichten uns Nachrichten von einigen Leuten aus der Heimat, die berichteten uns grade im Publikum bei den Faustballern gesehen zu haben. Vielen Dank an dieser Stelle schon mal für die unglaubliche Unterstützung und das Mitfiebern! Aber nun zum Spiel: wie ich schon sagte, war es sehr spannend. Der erste Satz ging an die Schweiz, Zweiter an Deutschland, Dritter an die Schweiz und Vierter wieder an Deutschland. Es musste also ein fünfter Satz gespielt werden. Wir feuerten die Deutschen lautstark an. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es an uns und unserer lautstarken Klatschpappen-Anfeuerung lag, dass die Deutschen den entscheidenden Satz gewinnen konnten. Damit standen sie im Halbfinale, welches sie später am Tag noch mit 3:0 gewannen. Morgen geht’s um 15 Uhr wieder gegen die Schweiz um Gold. Schnell noch ein Siegerfoto gemacht und Nummern ausgetauscht, damit man sich am morgigen Dienstag nach den jeweiligen Finalspielen austauschen kann, wo die Party steigt 😉

Nach dem kurzen Besuch der Fist… eh Faustballer ging es direkt mit den billigen Taxen weiter zum Mittagessen. Mittlerweile wiederholt sich das Essen. Heute hatten die Buffet-Leute wieder einen schlechten Tag: Kürbis-Buletten und Möhren-Suppe mit Sonnenblumenkernen… Nix für die Meisten von uns. Zu exotisch. Zu dem halten die Polen anscheinend nichts von Soßen. Seit Tag 1 gibt es Nudeln, Reis, Kartoffeln, Kartoffelpüree, Gemüse und teilweise auch Fleisch ohne irgendeine Soße. Richtiges First-World-Problem, ich weiß, aber alles ist einfach furz-trocken. Domo hatte dafür bereits gestern eine Lösung gefunden: Im Supermarkt kaufte er Ketchup und andere Soßen. So konnten wir heute wenigstens Nudeln mit Tomatenketchup essen.

Und dann wurde übrigens auch noch Korfball gespielt. Extra für das Spiel holte ich mir jeden Spieler vor die Linse und erstellte Gif-Videos von jedem, die ich während des Spiels auf Facebook postete. Das war die kleine Überraschung, die David bereits gestern erwähnte. Welches Gif findet ihr am besten? Mein Favorit ist natürlich Thorben… 🙂 Buuh, aber Thorben war schon richtig süß – kann klasse Grimassen schneiden. Mein Favorit ist daher auch Thorben…

Über das Spiel möchte ich gar nicht so viele Worte verlieren. Wir haben uns gut geschlagen, hatten viel Spaß und am Ende hat Holland gewonnen. Pünktlich zu Beginn des Spiels waren auch wieder die Faustballer in der Halle. „Hurra, hurra, die Deutschen die sind da!“ Hörte man aus ihrem Block. Auch während des Spiels waren sie es, die die lautesten in der Halle waren. Danach wurde auch noch schnell ein Gruppenfoto gemacht und dann durften sie auch mal auf den Korb werfen. Einer von ihnen knallte sogar direkt im ersten Versuch den Ball von der Mittellinie rein. In klassischer Leon Simons Manier, locker aus der Hüfte geworfen. Respekt.

Dann ging es zusammen mit ungeduschten und stinkigen Holländern zurück zum Hotel. Timon heizte ein bisschen mit deutscher Musik ein. Bei der Passage „Geh mal Bier holen“ stimmten sie fröhlich mit ein. Naja, wenn man die ganze Woche keine ernsten Gegner hat, muss man sich halt auf andere Dinge freuen.

So, puh, ist ganz schön lang geworden. Sven liest jetzt nochmal Korrektur. Morgen dann Spiel um Platz 3, Johanna wird berichten. Sollte es bei dem Spiel allerdings die große Überraschung geben, glaube ich nicht, dass ihr hier morgen Johannas Eintrag lesen könnt 😉

In diesem Sinne freuen wir uns auf morgen. Denkt dran: 17 Uhr (hoffentlich) LIVE auf Sport1!!!

Guter Einstieg von der Neu-Pegasusin Ina. Ich hoffe, dass noch viele Einträge folgen.

Sven und Ina

Anmerkung der Redaktion: Auch an dieser Stelle noch einmal Werbung für das Public Viewing im Irish Pub in Schildgen. Die deutsche Chance auf die bronzene World-Games-Medaille könnt ihr dort in bester Atmosphäre gemeinsam mit vielen anderen Korfball-Fans genießen – besser ist nur nach Breslau reisen 😉