WM- Tagebuch | Eintrag #3.1

Am Samstag stand das erste Kräftemessen des Turniers, gegen unterlegene Australier, auf dem Programm. Da das Spiel durch Liveticker und Presseberichte ausreichend beleuchtet ist, bieten heute Sven Müller und Timon Orth Einblicke in den Tagesablauf des Teams. Sven taut langsam auf und verfällt seinem Spaß an der offenen Berichterstattung :

Sieg #1

Was ich gestern noch erzählen wollte, wofür ich dann aber doch zu müde war: Barcelona ist bergig. Nicht hügelig – bergig. Der Weg von der Halle wurde gestern zu Fuß ausprobiert und als unbegehbar empfunden. Unsere 3 kleinen Autos quälen sich durch diese bergige Landschaft mit Steigungen um die 20% – aber wir haben glücklicherweise eine Reifenversicherung… Jedenfalls ist die Halle groß und ganz nett, der Boden aber rutschig und dreckig. Deutsche Verhältnisse also, wir fühlen uns wohl. Heute habt ihr ja schon viel zu lesen bekommen, sodass ich mich kurz fassen kann. Die Trainingshalle in einem Schwimmbad ist… eh… nett, aber gut versteckt. Und ich bin froh, dass wir da nur trainieren. Nach dem Training gabs lecker Essen und dann eine kurze Analyse der Australier. Scheint gut gewesen zu sein. Leider haperts noch an einigen Stellen, aber Deutschland ist ja bekanntlich eine Turniermannschaft und ein Pferd springt nicht höher als es muss. Damit wären die bekannten Siegesfloskeln abgehakt und ich kann mich auf den Rest konzentrieren. Ach ja, die Appartments sind wirklich gut. Leider aber relativ weit oben in Barcelona.. Aber mit zwei kompletten Badezimmern, großer Wohnküche (also sehr groß – eher Küche + Wohnzimmer), Balkon und Videoklingelanlage lässt es sich gut leben. Mittlerweile sitze ich im Sessel des Wohnzimmers, das zum Mannschaftsraum umgerüstet wurde mit verschiedenen Plakaten über Spieltaktiken und -aufbau – Der Korfball lebt in jeder Situation mit.
Die Eröffnungsfeier war leider eher ein Reinfall, aber auch schön kurz. Das Spiel der Holländer war hingegen viel zu lang. Ich bevorzuge da Tobis Vorschlag: „Das Spiel sollte abgebrochen werden, sobald eine Mannschaft mit 30 Körben oder mehr führt!“ Ehrlich gesagt, Indien wurde … es gibt kein adäquates Wort, dass ich hier verwenden möchte. Vorschläge einfach posten.
Jedenfalls sind jetzt vermutlich alle im Bett, außer den partywütigen Physios – kleiner Witz. Ich denke, die auch. Der Coach ist schon so fertig, dass er seine Stimme verkaufen musste, um Energie zu sparen. Katta muss jetzt reden – viel Spaß:)
Dann noch ein kleiner Gruß an die RTB u12, die unnötiger Weise eine e-Mail doppelt erhalten haben. Mein Fehler. Aber hört auf euren Trainer und guckt Korfball!
Ich gehe jetzt in die Koje und unterstütze meinen „Stuben“-Kollegen Joey bei der Nachtruhe. Morgen gibt es den Live Stream, den ihr dann hoffentlich alle gebannt verfolgen werdet. Das Ergebnis der Holländer ist wahrscheinlich utopisch, aber an unsere heutige Leistung anknüpfen und 3-4 Körbe mehr machen sollte unser Ziel sein.

Bis morgen und gute Nacht

Sven + Team Germany

PS: Mit einer Sache muss ich hier noch aufräumen. Die Statistiken sind sekundär und ein persönlicher Bonus. Leider gibt es im Korfball nur die Korbstatistik, die meiner Meinung nach nicht viel aussagt und oft verfälscht ist. So auch heute: Mein letzter Korb war Quatsch. Aber danke Tanja, aka „Killer-Tanja“, dass du mir noch einen abgeben hast. So, jetzt reichts. Schlaf.